Projekte
Naunhofer Industriegeschichte hautnah erlebt
Die Industriegeschichte Naunhofs des letzten Jahrhunderts ist vielfältig. Von den Wasserwerken mit Bestand historischer Gebäude über die Buntgarnwerke, Sachsenpelz, das Betonwerk (Grünstadt), die LEHEB und nicht zuletzt die Bahnstrecke Lpz/Borsdorf – Grimma von 1866, welche den wirtschaftlichen Aufschwung für Naunhof bedeutete. Auch das Kapitel treuhändische Abwicklung, Rückenteignung, Rückbau und Zerschlagung kann im historischen Kontext beleuchtet werden.
Zur Aufarbeitung der Zusammenhänge werden Kollegen, Meister, Direktoren der jeweiligen Betriebe gesucht, welche über Dokumentationen oder Erinnerungen verfügen und diese in einem Arbeitskreis „Industriegeschichte Naunhof“ einbringen möchten. Schon Fortgeschritten ist die Werks-Chronik des ehemaligen Kranbaubetriebes „Leheb“. Diese kann als Vorlage für weitere Chroniken dienen, welche in Untergruppen die jeweiligen Zuarbeiten dokumentieren.
Folgende Arbeitsgruppen sind in der Entstehung:
AG Eisenbahn
1860–1945 | Am 7. Juli 1864 stellte die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie den Antrag für den Bau einer zweiten Eisenbahnverbindung zwischen Leipzig und Dresden. Vorgesehen war eine Trassierung entlang der Freiberger Mulde über Döbeln nach Meißen. Am 16. Januar 1866 wurde die Konzession zum Streckenbau erteilt, die Arbeiten begannen am 4. August 1865 nahe Borsdorf
AG VEB Sachsenpelz Naunhof
Der volkseigene Betrieb VEB Sachsenpelz Naunhof entstand 1946 aus der Lohse Rauchwarenfärberei und -zurichterei GmbH, gegründet 1932 in Markranstädt, die 1933 ihren Sitz nach Naunhof verlegt hatte. Trotz Materialknappheit waren Anfang der 1990er Jahre hier wieder 326 Mitarbeiter beschäftigt. Das bekannteste Naunhofer Erzeugnis waren Schaffellplatten für Autoschonbezüge. Außer Lammfell und Persianer wurden vor allem die einheimischen Felle und Häute von Ziegen, Zickel, Wildschwein, Reh und Hirsch verarbeitet.
AG Baumwollspinnerei Naunhof
Im Jahre 1964 wurde der VEB Baumwollspinnerei Naunhof dem Leipziger Betrieb als Werk II zugeordnet.
Projektarbeit: Anlass des 10-jährigen Jubiläums des Freien Gymnasium Naunhof, 6. Juni 2021: Historische-Zeitreise.pdf.
AG LEHEB
Das Industriedenkmal Kranwerk Naunhof (ehem. LEHEB) ist Mitglied im Landesverband Industriekultur Sachsen. Zusammen mit Zeitzeugen wollen wir den mittelständischen Betrieb in all seinen Facetten vortragen. Von der Grundsteinlegung, der Erbauung des Werkes, erste Kranbauten, seiner Blütezeit des in Naunhof konstruierten und patentierten Einrohrträgerkranes, bis zum Hindurchreichen durch die Kombinatskonstrukte der DDR-Wirtschaft. Die weltweit einzigartigen Rohrbrückenkräne sind im Original noch zu besichtigen. Hiermit ergeht an alle ehemaligen Mitarbeiter der LEHEB, von der Köchin, den Heizern, Elektrikern, Maurern, Schweißern, Drehern, Lageristen, Meistern & Konstrukteuren bis zur Lohnbuchhaltung der Aufruf, sich bei Interesse zu melden, um Ihre Erinnerungen zu dokumentieren. Vielleicht lassen sich alte Fotos, Lohnzettel und Anekdoten zusammenzutragen und der Werkschronik hinzuzufügen.
Die äußere noch erhaltene Kranbahn bedarf kleinerer Reparaturen und könnte in der Festwoche ein paar „Hebungen“ vorführen. Um als Industriedenkmal fortzubestehen bzw. dieses einer umfassenden Rekonstruktion zu unterziehen, sind wir mit den Förderern der Industriekultur Sachsen im Gespräch.
AG Betonwerk Naunhof
Interessenten, die in den Arbeitsgemeinschaften unterstützen möchten, melden sich bitte bei Heiko Guter unter:
Erstes Treffen 18.09.2022 16:00 Uhr im Kranwerk
Die Ergebnisse werden im Rahmen der Festwoche am 27.08.2023 im Alten Kranwerk präsentiert.