Zum Inhalt springen

Rückblick

800 Jahre Naunhof 2023 – Erster Hinweis auf Veranstaltungsjahr im Rathaus platziert
Naunhof, den 22.06. 2021

Foto mit freundlicher Gestattung von Frank Pfeifer, Leipziger Volkszeitung: Uwe Gerschler (Erbauer der Säule), Andreas Klöthe und Mathias Bräuer (Ortschronisten und Ideengeber)
Foto mit freundlicher Gestattung von Frank Pfeifer, Leipziger Volkszeitung: Uwe Gerschler (Erbauer der Säule), Andreas Klöthe und Mathias Bräuer (Ortschronisten und Ideengeber)

Vielleicht ist dem einen oder anderen schon einmal aufgefallen, dass am Turmuhrenmuseum in unregelmäßigen Abständen eine Postkutsche Halt macht. Diese Postkutschen starten am Völkerschlachtdenkmal und erreichen nach einer gemütlichen Reise in vier Tagen Dresden. Das Turmuhrenmuseum ist bei dieser Tour stets das erste Ziel der mehrtägigen Reise.

Was viele Naunhofer/innen wahrscheinlich nicht wissen, ist, dass die Postkutsche nicht irgendwo durch eine schöne Landschaft fährt, sondern ehemalige Stationen der alten Poststraße zwischen den großen sächsischen Metropolen Dresden und Leipzig nutzt.
Um dem Kutscher und den Fahrgästen eine Orientierung zu geben, ließ August der Starke vor 300 Jahren Orientierungssteine setzen. Die bis dahin genutzten hölzernen Wegkreuze hatten nur eine begrenzte Lebenszeit und ausgedient. Der König von Sachsen und Polen wollte durch die neue Machtfülle sein Ansehen schon auf den Straßen des Landes demonstrieren. Sein genialer Kartograph Adam Friedrich Zürner begleitete das Vorhaben, indem er ab 1721 die Standorte für die steinernen Säulen mit den Verantwortlichen entlang der Poststraßen Vorort besprach. Auf alten Landkarten findet man Naunhof an der alten Poststraße. Nur einige Jahre später entstand eine schnellere, neue Poststraße von Leipzig über Pomßen nach Grimma. Da Naunhof auf dieser Strecke nicht mehr berücksichtigt wurde, fiel die Kleinstadt in einen Dornröschenschlaf.

Von den vier unterschiedlichen Säulenarten (Viertelmeile, Halbmeile, Ganzmeile und Distanzmeile) ist auf der alten Poststraße zwischen Leipzig und Grimma nur der Viertelmeilenstein in Seifertshain erhalten. Er erinnert in einer kleinen Parkanlage des Ortes an längst vergangene Zeiten.

Auf Anregung der Ortschronisten und mit Unterstützung der Kultur WerkStadt konnte der Bühnenbauer und Kunstmaler Uwe Gerschler aus Großpösna gewonnen werden, um das Modell einer Halbmeilensäule in Originalgröße zu bauen. Es soll an diese Zeit erinnern, in der steinerne Wegweiser mit Entfernungsangaben in Stunden ans Ziel führten. Nun fand das Meisterwerk seinen Platz zunächst im Naunhofer Rathaus, wo es mit einem beigefügten Werbeschild auf die 800 Jahrfeier Naunhofs im kommenden Jahr hinweist. Die Säule wird außerdem auf kommenden städtischen Veranstaltungen wie beispielsweise dem Kartoffelfest oder der Glanzlichter-Gala zu sehen sein, um auf das große Festjahr aufmerksam zu machen.

Dies ist ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, ohne das so ein Festjahr nicht erfolgreich und überregional wirksam durchgeführt werden kann. Wenn auch Sie gute Ideen haben und sich bei der Ausgestaltung des Festes einbringen möchten, sind Sie herzlich eingeladen, sich bei Anja Gaitzsch, der Leiterin der Naunhofer Kultur WerkStadt zu melden.

E-Mail:
Telefon 034293 42180